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77 Ergebnisse für "Unkraut"

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Unkraut: Schnee von gestern · Sollen Kinder noch ins Skilager fahren?28 min

Unkraut: Schnee von gestern · Sollen Kinder noch ins Skilager fahren?

17.03.2025 | BR

Wenig Schnee, künstliche Beschneiung, weite Anfahrtswege: Damit Skifahren möglich ist, muss immer mehr Aufwand betrieben werden. Gleichzeitig lernen nach wie vor jedes Jahr viele Kinder das Skifahren mit der Schule im Skilager. Ein Argument dafür ist die Stärkung des Klassenzusammenhalts und die Möglichkeit für alle, eine Wintersportart zu lernen. Immer mehr Schulen allerdings stellen das Skilager aus Kosten- und Umweltgründen in Frage und bieten stattdessen ein Alternativprogramm an, das ebenfalls zur Bewegung im Freien motivieren soll. Das klassische Skilager kostet immerhin mehrere hundert Euro, auch Ausrüstung und Skipass müssen beglichen werden – zudem ist der Umweltaspekt und der zunehmend fehlende Schnee eine Herausforderung für diese Klassenfahrten. Deshalb gibt es immer öfter Alternativen dazu, etwa Sommerfreizeiten oder Winterwochen. Die Autorinnen haben zwei Schulen begleitet: Ein Gymnasium aus Coburg, dort fahren die siebten Klassen in ein klassisches Skilager nach Wagrain in Österreich. Und wir sind mit einer Fürther Realschule in die Winterwoche in Bad Tölz mitgefahren. Dort wird zwar auch Ski gefahren. Aber die Kinder können auch beim Alternativprogramm dabei sein, etwa beim Ausflug auf eine Alpaka-Farm. Ob Kinder und Eltern das Skilager als besondere Bereicherung oder als finanzielle Belastung empfinden, das wollten die Autorinnen bei dieser Beobachtung herausfinden. Sie sind außerdem der Frage nachgegangen, ob die zunehmend schlechten Winter- und Schneebedingungen zu einem Umdenken in Sachen Skilager beitragen.

Unkraut: Die Letzten ihrer Art · Kampf um die Brachvögel28 min

Unkraut: Die Letzten ihrer Art · Kampf um die Brachvögel

16.09.2024 | BR

Was bedeutet es für eine Region, wenn eine Tierart ausstirbt - direkt vor unseren Augen, in Deutschland? Mehr als 44.000 Arten stehen weltweit auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten und sind vom Aussterben bedroht. Viele von ihnen verschwinden leise und unbemerkt. Eine davon: Der Große Brachvogel. Früher waren diese Vögel zahlreich in Bayern, heute existieren nur noch wenige Brutpaare. Wie konnte es so weit kommen? Und warum ist ihr Überleben so wichtig für unser ökologisches Gleichgewicht? Marie Heuberger ist von Beruf Naturschützerin. Als Gebietsbetreuerin im altbayerischen Donaumoos kämpft sie um das Überleben der Brachvögel. Diese Vögel brauchen Moorflächen und Wiesen, in denen sie Nahrung und Schutz vor Fressfeinden finden. Aber 90 Prozent der deutschen Moorflächen wurden entwässert, um dort Landwirtschaft zu betreiben oder Gebäude zu errichten. Ohne diese wertvollen Rückzugsorte sind die Brachvögel leichte Beute für Fressfeinde oder fallen landwirtschaftlichen Arbeiten zum Opfer. Die Konsequenz: Die Zahl der Brachvögel ist drastisch zurückgegangen. Im stark bewirtschafteten Donaumoos gibt es kaum Nachwuchs, obwohl die letzten Brachvögel dort jedes Jahr Eier legen. Nur wenige Küken überleben die ersten Wochen. Marie Heuberger und ihr Team kämpfen um jedes Küken, indem sie die Nester mit Elektrozäunen schützen. Außerdem arbeiten sie mit Landwirten zusammen und versuchen zu verhindern, dass die Küken bei Mäharbeiten getötet werden. 30 Küken sind im Donaumoos dieses Jahr geschlüpft. Die Filmemacherinnen haben Marie über Monate dabei begleitet, wie sie sich für das Überleben der jungen Vögel einsetzt. Und dokumentiert, was es wirklich bedeutet, wenn eine Art vor unseren Augen verschwindet.

Unkraut: Europas Gemüseversorgung in Gefahr · Spaniens Kampf ums Wasser28 min

Unkraut: Europas Gemüseversorgung in Gefahr · Spaniens Kampf ums Wasser

05.08.2024 | BR

Wenn Juan Francisco und sein Vater auf den Feldern ihres Familienbetriebs die Saat ausbringen, arbeiten sie mitten in "Europas Garten" - so wird die Gegend rund um das kleine Städtchen El Mirador in der Region Murcia im Süden Spaniens genannt. Supermarktketten in Deutschland und anderen europäischen Ländern beziehen von dort ihr Obst und Gemüse. In Deutschland kommen bei Melonen, Paprika und Salat rund die Hälfte der importierten Waren aus Spanien, bei Orangen sogar 80 Prozent. Der 22-jährige Juan Francisco soll den Betrieb bald von seinem Vater übernehmen. Doch er weiß nicht, wie lange er das, was er sät, noch ernten kann. Er fürchtet, den Betrieb bald an Großkonzerne verkaufen zu müssen. Seine Sorge gilt dem Wasser. Ein wesentlicher Teil davon kommt aus dem Tajo. In der Nähe von Madrid am Oberlauf des Flusses wird das Wasser gestaut und über Aquädukte hunderte Kilometer in den Süden bis nach Murcia geleitet - seit Jahrzehnten. Mit diesem Wasser ist die Landwirtschaft im Süden Spaniens gewachsen. Doch damit soll Schluss sein. "Die Lebensader von Europas Garten", wie die Menschen im Süden Spaniens den Fluss nennen, soll bald versiegen, damit der Tajo weiter im Norden mehr Wasser führen kann. Denn auch dort wird das Wasser für das Ökosystem und den Tourismus dringend benötigt. Ricardo Ortega betreibt einen kleinen Bootsverleih am Entrepeñas-See, der den Tajo aufstaut. Der sinkende Wasserspiegel macht ihm große Sorgen. Viele Menschen hier bezeichnen die Bauern aus dem Süden als "wassergierig". Ein Nord-Süd-Konflikt ist entstanden. Die billige Versorgung Europas mit Obst und Gemüse ist eine der Ursachen - und steht zugleich auf dem Spiel. Das zeigt sich auch weiter westlich im Doñana-Nationalpark. In den andalusischen Provinzen Huelva und Sevilla spitzt sich der Konflikt um Wasser gefährlich zu: Etliche illegale Brunnen und Anbauflächen sind entstanden. Die Landwirte bauen dort Erdbeeren und Blaubeeren an, die das ganze Jahr über in bayerischen Supermärkten zu kaufen sind. Der Wasserraub trocknet den Nationalpark aus. Deutsche Aktivisten machen darauf aufmerksam und rufen zum Boykott der Ware auf. Doch viele Bauern sind von der europäischen Nachfrage abhängig und sehen ihre wirtschaftliche Existenz bedroht. Aufgrund der angespannten Lage muss das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Spanien seine Mitarbeiter mit Polizeischutz in den Nationalpark schicken, um die illegalen Brunnen zu zerstören.