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SWR Porträt: Plötzlich Olympiaheld - Läufer zwischen zwei Welten

vom 01.08.2024

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Sein Laufwundertalent wird zufällig beim Fußball in der neuen Heimat in der Eifel entdeckt. Bei seiner Flucht aus Eritrea lief Samuel Fitwi hunderte Kilometer um sein Leben. Heute läuft der Rheinland-Pfälzer in der Spitze der Deutschen Leichtathletik-Elite. Sein Ziel: die Olympischen Spiele in Paris, denn nur so kann ihn seine Familie in der Heimat zum ersten Mal Marathon laufen sehen. Zustände wie in Nordkorea: Die Angst vor dem Regime und dem Militärdienst in der „Sklavenarmee“ seiner Heimat Eritrea veranlassten Samuel Fitwi vor zehn Jahren zu der gefährlichen Flucht. Zwei Jahre dauerte seine Reise von Ostafrika durch die Sahara, auch in einem hochseeuntauglichen Boot über das Mittelmeer.
Sender:
SWR
Sendedatum:
01.08.2024
Länge:
44 min
Aufrufe:
65

Weitere Folgen

45 min

SWR Porträt: Der Sammler - Ein Designer sucht die Ewigkeit

14.11.2024 | SR

Peter Engelhardt, Künstlername „PENG“, gilt als namhafter Designer für Marken und Produkte der 80ger und 90ger Jahre. Er ist aber heute vor allem Sammler: 50er, 60er und 70er Jahre: Lampen, Tische, Geschirr, Reklametafeln, Produktverpackungen, Spielzeug - einfach alles! Über 30.000 Objekte umfasste die Sammlung Engelhardt einst, eine Sammlung der Kulturgeschichte der Nachkriegszeit, die ihresgleichen sucht. Ihr Erhalt, ihre Ausstellung ist zur Lebensaufgabe des inzwischen 78-Jährigen geworden – und zugleich ein scheinbar ferner Traum. Denn: Je mehr Peter Engelhardt sammelte, desto mehr Platz brauchte er – und desto weniger Geld hatte er. Fünf Mal ist er schon umgezogen, jedes Mal eine Tortur, jedes Mal mehr Platz, jedoch in schlechterem Zustand. Die vorerst letzte Station: eine marode Industriebrache, Regenwasser und Diebstahl die größten Feinde. Über die Jahre sind die Decken undicht, die Wände porös, die Türen aufgebrochen worden. Die wertvollsten Bestandteile hat Peter schon in seine Wohnung gerettet, die einem vollgestopften Museum gleicht – doch die ungeheure Sammlung – sie schrumpft, zerfällt, droht, sich aufzulösen. Die meisten Menschen würden angesichts dieser Situation verzweifeln. Nicht PENG. Rief eben noch das Inkassobüro an, kauft er im nächsten Moment auf dem Flohmarkt vom letzten Groschen eine „einzigartige“ Schaufensterpuppe. Beklagte er eben noch einen Diebstahl aus seiner Sammlung, so verarbeitet er den Verlust schon wenig später in seinen gezeichneten Tagebüchern... und widmet sich noch am selben Abend seinen „Transformationen“ – seiner „weiblichen Seite“, wie er selbst sagt. Schöpfte er im Kampf gegen den Regen eben noch Wasser aus den Bottichen im Depot, pflanzt er wenig später Blumen mit seiner 96-jährigen Mutter. Erscheint einem Peter anfangs als schräger Sonderling, der zu recht bei vielen Menschen aneckt, wird er beim näheren Kennenlernen Stück für Stück zu dem Menschen, der er ist: kreativer Designer, Künstler, Freund und Sohn an der Seite seiner lebensfrohen Mutter, deren Hand er hält, als sie mit beinahe hundert schließlich stirbt. Ein Lehrmeister für den positiven Umgang mit den Herausforderungen des Lebens, des Alltags – und des Alters. „Denn immerhin will ich 120 werden!“ Als Conférencier einer untergehenden Welt steuert Peter Engelhardt sein PENG’sches Raumschiff durch die Zeit, geht wie ein Kapitän mit seinem Schiff lieber unter, als den Absprung auch nur zu wagen – bis zur letzten Minute überzeugt, das Wunder möglich sind.

45 min

SWR Porträt: Teig und Toleranz - Die Bäckerin und die grenzenlose Liebe

05.09.2024 | SWR

Schon als junges kurdisches Mädchen will Songül vor allem deutsch sein, nicht zwischen zwei Welten stehen, weil es der „bequemere Weg“ war, sagt sie heute. Sie verschweigt ihrer Mutter die Liebe zu einem deutschen Bäcker Sohn. Nach einem dramatischen Weg heiraten sie, bekommen drei Kinder, aber ihr Problem bleibt, auch wenn die bikulturelle Ehe funktioniert: Songül Bergs großes Thema ist das von Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland: Wer bin ich und wo gehöre ich hin? Erst eine Reise in die fast unbekannte Heimat im Osten der Türkei bringt nach Jahrzehnten die Erlösung. Lange kämpft sie mit ihrer Identität und den Herausforderungen, die diese mit sich bringt. Die systematisch Unterdrückung der kurdischen Identität und der damit verbundene politische Konflikt führen dazu, dass Songül sich selbst und ihre Wurzeln hinterfragt. Es werden Jahrzehnte vergehen, bis sie erkennt, dass sie zwei Heimaten hat. Songüls Geschichte beginnt in der Nähe von Mainz, wo sie mit sechs Geschwistern und einer alleinerziehenden Mutter aufwächst. Sie liebt ihr „Meenz“ und Deutschland überhaupt. Gleichzeitig streift sie mehr und mehr den kurdischen Teil ihrer Identität ab. Songüls Weg ist geprägt von der Suche nach Anerkennung und dem Wunsch, in ihrem Ich-sein akzeptiert zu werden. Sie entscheidet, sie will Deutsche sein! Doch die Selbst- und die Fremdwahrnehmung gehen auseinander. Besonders bei ihrer Partnerwahl offenbaren sich die großen Herausforderungen eines Lebens zwischen zwei Kulturen. Der Film zeigt die Schwierigkeiten, denen Songül begegnet, als sie Mario kennenlernt, einen deutschen Mann, der wie sie, trotz aller Barrieren, für seine Liebe kämpft. Songüls Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, als sie sich entscheidet, zu heiraten. Der Film erzählt von den Spannungen und Konflikten, die in bikulturellen Beziehungen entstehen. Songüls Geschichte ist eine Geschichte der Liebe und des Überwindens von Vorurteilen. Es ist die Geschichte einer Frau, die lernt, dass sie ihre Identität nicht aufgeben muss, um akzeptiert zu werden. Der Film nimmt uns mit auf eine emotionale Reise, die von Rückschlägen und Zweifeln, aber auch von Hoffnung und der Kraft der Liebe geprägt ist. "Titel " ist nicht nur ein Film über eine Frau, sondern ein Film über viele, die in zwei Kulturen leben und versuchen, das Beste aus beiden Welten zu vereinen, ohne sich in der Identitätssuche zu verlieren.