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Stolperstein: Leben mit Krebs: Was Hoffnung und Mut macht

vom 06.01.2025

Stolperstein: Leben mit Krebs: Was Hoffnung und Mut machtHier klicken um das Video abzuspielen
Autor Tom Fleckenstein zeigt in diesem Film, welche Behandlungsmethoden der Medizin derzeit im Kampf gegen Krebs zur Verfügung stehen. Drei positive Beispiele sollen Mut machen und zeigen, wie Betroffene mit der Krankheit umgehen und welche Anlaufstellen welche Hilfen bieten – auch für Angehörige. Patrick Fröhlich: "Ich war am Boden zerstört, doch Aufgeben ist keine Option." Der 36-jährige Patrick Fröhlich aus Nürnberg lebt gesund und geht regelmäßig ins Fitness-Studio. Denn als Polizist beim Sondereinsatzkommando USK muss er auch extreme Einsätze überstehen. Doch im Frühjahr 2022 verspürt er plötzlich Schmerzen im Rücken. Dann erhält Patrick die überraschende Diagnose: Hodenkrebs. Seine Reaktion: "Für mich war Krebs gleich Sterben." Damit ist er einer von 500.000 Menschen, die jährlich in Deutschland an Krebs erkranken. Doch wird der Tumor frühzeitig erkannt, ist besonders bei jungen Erwachsenen die Überlebensrate sehr hoch. 80 Prozent der Patienten überstehen die Krebserkrankung. Doch bei Patrick kehrt der Krebs wieder zurück. Und damit sinkt die Überlebenschance auf 50 Prozent. Die Stammzellen-Therapie verläuft erfolgreich. Aber eine Operation, die Tumorreste beseitigen soll, geht schief. Sabine Behner: "Malen gibt mir Kraft." Sabine Behner hat drei Töchter großgezogen und als Fachkraft im Hotel gearbeitet. Als die 59-Jährige aus Passau erfährt, dass sie Brustkrebs hat, bricht für sie die Welt zusammen. Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen und macht rund 30 Prozent aller Krebserkrankungen aus. Jede Kontroll-Untersuchung beim Gynäkologen zehrt ihren Nerven. Am Ende muss sie doch die Brust amputieren lassen. Sabine Behner beginnt in der Reha zu malen. Das gibt ihr Kraft. Auch der Austausch in der Selbsthilfegruppe der Bayerischen Krebsgesellschaft hilft ihr weiter. Sie muss so schnell wie möglich wieder arbeiten. Vor allem aus finanziellen Gründen. Die Rente reicht nicht. Angelika Wilkening: "Chemo war nicht mehr möglich." Bei Angelika Wilkening hat der Brustkrebs bis in die Knochen gestreut. Die Metastasen sind weit fortgeschritten. Weder OP noch Chemotherapie oder Bestrahlungen waren möglich. Doch eine Antihormontherapie hilft. Die 68-jährige Sozialpädagogin will ihr Leben genießen. Dabei unterstützt sie auch der Verein "lebensmut", der mit dem Krebszentrum "Comprehensive Cancer Center" des LMU Klinikums kooperiert. Außerdem wird sie dort von einem Mediziner, der auf Naturheilverfahren und Traditionelle Chinesische Medizin spezialisiert ist, komplementär beraten. Zur Stärkung des Immunsystems tragen unter anderem die richtige Ernährung und Bewegung mit einem gezielten Sportprogramm bei. Ältere Menschen mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium wie bei Angelika Wilkening können unter Umständen noch jahrelang leben.
Sender:
BR
Sendedatum:
06.01.2025
Länge:
28 min
Aufrufe:
4

Weitere Folgen

28 min

Stolperstein: Pingpong gegen Parkinson · Kampf um Lebensqualität

18.04.2025 | BR

Adrian Stier ist erst 47 Jahre alt, aber er kann seit Jahren nur mit dem Rollator laufen. Die Diagnose wurde erst sehr spät gestellt, obwohl er bereits seit dem 11. Lebensjahr an Parkinson erkrankt ist. Denn das chronisch fortschreitende Absterben der Nervenzellen im Gehirn, das zu unkontrollierbarem starkem Zittern und steifen Muskeln und damit zu Bewegungsverlangsamung führt, wird meist mit älteren Menschen in Zusammenhang gebracht. Behandelt wird Parkinson zunächst mit Medikamenten. Bei Adrian Stier hilft nur noch die "Tiefe Hirnstimulation". Dabei werden bei einer Operation Elektroden ins Gehirn eingesetzt, die durch elektrische Impulse bestimmte Hirnregionen stimulieren. "Laut Studien profitieren besonders jüngere Patienten von einem frühzeitigen Einsatz", sagt Professor Jens Volkmann vom Universitätsklinikum in Würzburg. Es geht darum, die Lebensqualität zu erhalten. Eine entscheidende Rolle spielt Bewegung. Martin Prochaska-Metz stand 30 Jahre lang als Puppenspieler auf der Bühne. Doch dann musste er schweren Herzens die aufgeben, die komplizierte Koordination der Fäden fiel ihm zu schwer. Heute engagiert er sich in der Selbsthilfegruppe in Karlsfeld-Dachau. Sie spielen Pingpong gegen Parkinson, tanzen Neuro-Tango und singen beim Nordic Walking, um in Bewegung zu bleiben. Außerdem haben sie eine neue Methode entdeckt, wie die Symptome gelindert werden können: "Fokussierter Ultraschall". Allerdings bieten diese Behandlung derzeit nur zwei Kliniken in Deutschland an. Bislang ist die Erkrankung nicht heilbar, doch sie lässt sich immer besser in den Griff kriegen. Der Film in der BR-Reihe "Stolperstein" von Tom Fleckenstein begleitet Patienten, die trotz ihrer Erkrankung nicht aufgeben, und stellt die aktuellen Behandlungsmethoden und wissenschaftlichen Erkenntnisse im Kampf gegen Parkinson vor.

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Stolperstein: Bin ich noch ich? Eine Hirnverletzung und die Suche nach sich selbst

01.11.2024 | BR

Im September 2008 stürzt Nils Kopp auf dem Münchner Oktoberfest so unglücklich, dass er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutungen erleidet. Es folgen Tage im künstlichen Koma, eine Hirnoperation, mehrere Monate Krankenhausaufenthalt, begleitet von vielen Therapien. Nils Kopp sitzt zunächst im Rollstuhl, hat Lähmungserscheinungen. Er muss erst wieder lernen zu schlucken, zu essen - und zu sprechen. Denn die Hirnblutung betrifft auch das Sprachzentrum. Das ist besonders fatal, denn er ist Fernsehjournalist, Filmemacher - also ein professioneller Geschichtenerzähler. Nach und nach beginnt Nils Kopp, seine Unfallgeschichte zu erzählen und seinen Zustand zu schildern. Zunächst in Form eines Tagebuchs mit anfangs kaum verständlichen Notizen auf einem Schreibblock, später mit Audioaufnahmen und danach über mehrere Jahre hinweg mit Videoaufnahmen. Die zentrale Frage, die ihn bewegt: Ist er auch nach der Hirnverletzung noch der Mensch, der er vorher war, der Nils, den die Familie, die Freunde und Kollegen kannten? In der Reihe "Stolperstein" erzählt der Filmemacher, welche Schwierigkeiten er mit der Sprachtherapie hatte, wie unsicher er war in Bezug auf seine berufliche Zukunft, und wie er häufig in Stresssituationen die Kontrolle verlor - und sich oft selbst fremd war. Immer wieder stellte sich Nils Kopp zentrale Fragen nach der eigenen Identität, auch nachdem er wieder als Journalist tätig wurde. Er erzählt vom großen Rückhalt, den er bei seiner Familie und seinen Kollegen gefunden hatte, von der individuellen Therapie, die ihn wieder ins Berufsleben brachte und vom großen Glück, dass ein Rettungssanitäter beim Unfall gleich neben ihm stand. Und am Ende findet Nils Kopp die Antwort auf seine Frage: Bin ich noch ich?

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Stolperstein: Tiere helfen heilen: Tiergestützte Therapien

03.10.2024 | BR

Filmautor Tom Fleckenstein begleitet verschiedene Projekte mit ganz unterschiedlichen Therapie-Tieren. Eins ist allen gemeinsam: Die Wirkung ist verblüffend. Von einem Lächeln, das Leiden vergessen lässt, bis zu konkreten Fortschritten im Heilungsprozess. Die Schön-Klinik in Vogtareuth setzt bei der Behandlung von Kindern im Wachkoma auf Hunde. Über Blicke, Geräusche oder Körperkontakt wird kommuniziert. "Wir versuchen den Faden zum Bewusstsein zu spinnen“, sagt die ausgebildete Therapeutin und Hundeführerin Martina Schaudeck. Mit Erfolg: In der Klinik wurden hunderte Kinder mit schweren neurologischen Schäden behandelt. Geht es den Patienten besser, kommt das Therapiepferd Merlin zum Einsatz. Ganz andere Patienten und Tiere treffen in der Forensischen Klinik im niederbayerischen Mainkofen aufeinander: Bienen und psychisch kranke Straftäter. Das Filmteam begleitet sie vom Pflegen der Waben bis zum Honigschleudern. Hühner, Schafe, Kaninchen und Alpakas leben auf der Garchinger Farm von Monika Posmik. Regelmäßig kommen behinderte und nicht behinderte Kinder auf ihren kleinen Bauernhof. Und sie geht in Seniorenheime und schenkt mit ihren Tieren alten Menschen neuen Lebensmut. Das Problem bei der tiergestützten Therapie: Die Kassen zahlen die Behandlung zumeist nicht, da es in Deutschland noch zu wenig wissenschaftliche Untersuchungen gibt. Daher sind die Anbieter oft auf Spenden oder engagierte Elterninitiativen angewiesen. Doch die Praxis zeigt: Tiere helfen wirklich heilen.