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Schätze der Welt: Krakau (Polen) · Die heimliche Hauptstadt

vom 24.11.2024

Schätze der Welt: Krakau (Polen) · Die heimliche HauptstadtHier klicken um das Video abzuspielen
Im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt, wurde Krakau 1038 die Hauptstadt Polens. Durch die Gründung der Jagiellonian- Universität 1364, der ersten in Polen, wurde die Stadt zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum Osteuropas. Heute zählt Krakau 100 000 Studenten. Infolge mehrfacher Zerstörung mit anschließendem Wiederaufbau weist das Stadtbild eine Mischung aus Gotik, Renaissance und Barock auf. Zu den kulturellen Schätzen Krakaus zählen das Wawelschloß, der Marktplatz mit Tuchhalle, die St.-Franziskus-Kirche mit Malereien des Jugendstilkünstlers Stanislaw Wyspianski und die Marienkirche mit dem gewaltigen Altar von Veit Stoß aus dem 15. Jahrhundert. 1978 wurde die Altstadt Krakaus zum Weltkulturerbe erklärt.
Sender:
ARD-alpha
Sendedatum:
24.11.2024
Länge:
15 min
Aufrufe:
13

Weitere Folgen

14 min

Schätze der Welt: Chaux-de-Fonds und Le Locle (Schweiz) · Städte der Zeit

16.02.2025 | ARD-alpha

Auf den Höhenzügen des Schweizer Juras, 1000 Meter über dem Meer: Städte der Zeit - La Chaux de Fonds und Le Locle, die Wiege der Schweizer Uhrenindustrie. Über Jahrhunderte wurde ihre Entwicklung bestimmt durch die Bedürfnisse des Uhrmacherhandwerks und der industriellen Produktion von Uhren. Dies zeigt sich bis heute in ihrer urbanen Gestalt. So reihen sich in La Chaux de Fonds - der größeren der beiden Uhrenstädte in langen, geraden Straßen Gebäudeeinheiten an den Flanken des Tals. Immer nach dem gleichen Prinzip strukturiert: Straße, Gebäude, Garten, alles wurde konsequent ausgerichtet nach dem Licht. Denn ausreichendes Tageslicht war unverzichtbar für das Uhrmacher-Metier. Ein Ort sozialer Gerechtigkeit und Harmonie sollte es sein.Vor allem im 19. Jahrhundert entstand ein urbanes Kleinod, eine menschliche Arbeiterstadt. Zeugnisse sind prächtige Häuser mit schönen Treppenhäusern und großräumigen, hellen Wohnungen. Hier lebten einst die Uhrmacher mit ihren Familien. Eine proletarische Aristokratie, offen für die neuen Ideen der Zeit. Wohnen und Arbeiten unter einem Dach. Im Erdgeschoss wie auch über den Arbeiterwohnungen befanden sich die Werkstätten. Bis in alle Ecken der Stadt waren die Uhrenateliers zerstreut. Dort wurden die Hunderte an Einzelteilen hergestellt, die man für den Bau eines Zeitmessers braucht. La Chaux de Fonds sei eine "einzige Uhrenwerkstatt, berichtete Karl Marx, die Stadt eine gewaltige Manufaktur, eine große Fabrik. Aus Kunsthandwerk wurde Industrie. Ein Strom von Zuwanderern aus der deutschen Schweiz, dem Tessin, Frankreich, Italien und Deutschland suchte im Jura sein Glück. La Chaux de Fonds bewältigte einen beeindruckenden demographischen Zuwachs. Spitzenqualität statt MasseBis 1900 hatte sich das ehemalige Jura-Dorf zu einer Stadt mit 40.000 Einwohnern entwickelt - ein Ort mit moderner Infrastruktur und ungeheurer Produktivität. Mehr als die Hälfte der weltweiten Uhrenproduktion wurde damals alleine in La Chaux de Fonds hergestellt. Es entstanden Industriegebäude mit angebauten Fabrikantenvillen. Auch diese systematisch dem Licht zugewandt. Breite Fensterfronten für optimalen Lichteinfall strukturieren die Fassaden. Werkbänke reihen sich perfekt beleuchtet entlang der Fenster. Licht wie rationelles Kommen und Gehen in den Fabriken wurden zu wesentlichen Produktionsfaktoren. Später bauten die Fabrikanten ihre Villen nicht mehr direkt an die Fabrik, aber in unmittelbarer Nachbarschaft. Darunter architektonische Juwelen wie die Villa Turque, 1916 entworfen von einem jungen Architekten aus La Chaux de Fonds, der später als Le Corbusier weltberühmt werden sollte.

15 min

Schätze der Welt: Öland (Schweden) · Blumenpracht auf kargem Felsen

12.01.2025 | ARD-alpha

Verlässt man das schwedische Festland mit seinen dichten Wäldern auf der Kalmarsundbrücke gen Osten, begibt man sich schlagartig in eine andere, fast fremdartige Welt. Fast endlos zieht sich Stora Alvaret hin. Die baumlose große Felsebene im Süden Ölands ist eine der bizarrsten Landschaften Nordeuropas, ein extremer und nur schwer zu besiedelnder Lebensraum. An den meisten Tagen im Jahr weht ein unablässiger Wind über sie hinweg. An vielen Stellen tritt nacktes Gestein zu Tage. Eisige Stürme begraben im Winter die Alvar unter Eis und Schnee, während sie im Frühjahr an vielen Stellen unter Wasser steht. Und schon zeitig im Sommer liegt brütende Hitze über dem Land, lässt alles im Staub versinken. Doch wie durch Zauberhand verwandelt sich Stora Alvaret immer wieder in einen Blumengarten. Es ist ein Frühling fast wie am Mittelmeer. An trockeneren Stellen Wiesen voller Orchideen im Wechsel mit Küchenschellen und Sonnenröschen. An feuchten Stellen kleine Moore, dort wiegen sich Wollgräser sanft im Wind. Und überall erklingt der melancholische Ruf der Goldregenpfeifer, in einer Landschaft, jetzt voller Leben. Trotz der Widrigkeiten wurde die Alvar schon früh von Menschen besiedelt. Waren es zunächst große Trutzburgen, in denen sie wohnten, kamen später Streusiedlungen und in der fruchtbareren Küstenebene Reihendörfer hinzu. Dort wurde neben Gemüse vor allem Getreide angebaut und in hölzernen Bockwindmühlen gemahlen. Ihren bescheidenen Wohlstand erwirtschafteten die Öländer vor allem durch Vieh, das sie auf die unfruchtbare Alvar trieben. Und selbst dem Fels konnten sie, wenn auch mit großen Mühen, noch etwas abgewinnen, denn gebrochen war der Kalkstein als Baumaterial im ganzen Ostseeraum begehrt. In Genügsamkeit und kluger Anpassung verstanden sie es, mit der kargen Alvar zu leben, einer archaischen Landschaft, die sich über Jahrtausende fast unverändert erhalten hat.

14 min

Schätze der Welt: Wrangel Island (Russland) · Treibhaus der Arktis

23.12.2024 | ARD-alpha

Verborgen hinter ganzjährigen Blizzards und einer monatelangen Polarnacht liegt Wrangel Island nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringsstrasse. Bei Wintertemperaturen bis unter - 40 °C leben mehr als 1000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 km² großen "Arche Noah" der letzten Eiszeit. "Wir wissen mehr über die dunkle Seite des Mondes als über die Eiswüsten der Arktis": selten hat das bonmot der Polarforscher mehr Gültigkeit als auf der "Ostrova Wrangel", einem abgelegenen Archipel am nordöstlichen Ende der Welt. Zahlreiche Fossilienfunde belegen, dass auf der Wrangel Insel noch bis vor knapp 3500 Jahren das Mammut in der arktischen Tundra graste und in der Abgeschiedenheit der Tschukschensee 6000 Jahre länger überlebte als im restlichen Eurasien. Das Eiland war bis zum Ende der letzten Eiszeit Teil der eurasischen Landbrücke "Beringia", die noch bis vor 12.000 Jahren Asien mit dem amerikanischen Kontinent verband. Als die schmelzenden Gletschermassen der ausgehenden Eiszeit diese Brücke fluteten, verschwand das Eiland für Jahrtausende im Packeis des Polarmeeres. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts geriet der in Vergessenheit geratene Archipel wieder ins Blickfeld, als der baltische Polarforscher und Navigator Ferdinand Petrovitsch Baron von Wrangel im Auftrag von Alexander I. das östliche Ende des Zarenreiches karthografieren sollte. Zwei Jahre lang bereits hatte der Baron Vogelschwärme beobachtet, die von der Beringstrasse kommend gen Norden aufs offene Polarmeer hinausflogen. An Hinweisen von einheimischen Tschukschen fehlte es nicht, allein die Insel blieb in den Eisstürmen der Ostsibirischen See verschollen. Erst 60 Jahre nach Wrangels vergeblicher Suche erreichte der Walfänger Thomas Long die abgelegene Insel, benannte sie nach dem baltischen Adligen und setzte sie unter amerikanische Flagge. Territoriale Streitigkeiten waren die Folge. Russen, Briten, Kanadier und Amerikaner besetzten abwechselnd das nordpolare Eiland. Schließlich errichteten sowjetische Truppen am 8. August 1926 die Siedlung "Ushakovskoe" an der Südküste der Insel, in der noch bis zum Ende der Sowjetunion knapp 100 Fischer, Robben - und Walfänger lebten. Heute dient die Insel als Stützpunkt für eine Handvoll Wildhüter des "Wrangel Biosphären Reservates". WWF und Russische Naturschützer initiierten bereits 1976 das Naturschutzprojekt "Ostrova Wrangel Zapovednik", um das Eiland und die benachbarte Herald-Insel vor den Begehrlichkeiten internationaler Ölmultis zu schützen, die unter den Gewässern um das Reservat gigantische Vorkommen fossiler Brennstoffe vermuteten. Im "Kalten Krieg" lag die Russische Grenzprovinz Tschukotka, zu deren Verwaltungsbezirk das Wrangel-Reservat gehört, im unmittelbaren Zugriffsbereich des einstigen Erzfeindes auf der anderen Seit

14 min

Schätze der Welt: Sintra (Portugal) - Der ewige Traum vom Weltreich

15.12.2024 | ARD-alpha

Von den verwitterten Zinnen einer Maurenburg, die sich oft genug in Wolken verbergen, überblickt man dieses einmalige Ensemble aus Parks und Palästen. Der Nationalpalast in Sintra ist eng mit der Geschichte des Landes verbunden. Er war acht Jahrhunderte lang die Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Besonders Manuel I. , "der Glückliche", hat dem Palast seinen Stempel aufgedrückt, als Anfang des 16. Jahrhunderts die Visionen seiner Vorgänger wahr wurden und Portugal eine Großmacht wurde. Die bahnbrechenden Entdeckungen des Seewegs nach Indien und die Entdeckung Brasiliens fielen in diese Zeit. Im 19. Jahrhundert, als das Weltreich zu bröckeln begann und Portugal langsam in die Bedeutungslosigkeit driftete, machte ein schwärmerischer König Sintra zu einer Pilgerstätte der europäischer Romantiker. Der Pena- Palast in den Bergen von Sintra ist das Werk von Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha, dem späteren König Fernando II. Das bunte Märchenschloss mit seinem Park gehören zu den ersten romantischen Ensembles in Europa. Es vereint sämtliche Baustile, die jemals in Portugal wirksam waren. Pena ist das portugiesische Neuschwanstein. Über der feucht-kühlen Berglandschaft mit ihren Nebelwäldern und Parks voller exotischer Pflanzen liegt eine eigenartige, mystische Stimmung. So empfand es auch António Augusto Carvalho Monteiro, der Kaffebaron. Er war Freimaurer, Esoteriker und Mythomane - und reich genug, um sich seinen privaten Kosmos bauen zu lassen. 1893 erwarb er die Quinta da Regaleira und verwandelte sie in einen mythologischen Themenpark mit verblüffenden Inszenierungen. Bis heute ist Sintra ist ein magischer Ort, eine mystische Enklave. Wenn die Konturen des Höhenzugs sich wieder im Nebel verlieren, scheint es, als sei er nicht ganz von dieser Welt.

15 min

Schätze der Welt: Bialowieza (Polen/Weißrussland) Emilie Schindler Wildnis unter dem Dach der Urwaldriesen

10.11.2024 | ARD-alpha

Osteuropa, vor Tausenden von Jahren. Dichte Mischwälder erstrecken sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Langsam wandern die ersten Menschen in die Wildnis ein und beginnen, sie zu verändern. Mit dem Entstehen von Feldern und Dörfern lichten sie die Wälder mehr und mehr, bis nur noch der Urwald von Bialowieza bleibt. Fast unberührt haben seine Baumriesen die kriegerischen Zeiten überstanden. 50 Meter hoch ragen sie in den Himmel empor. Schwarzstörche haben in den ausladenden Ästen ihren Horst angelegt. Sie gehören zu den heimlichsten und seltensten Vögeln Europas. Im Totholz abgestorbener Bäume brüten Eulen und zahllose Spechte. Versteckt in den Kronen ziehen Adler ihre Jungen auf. Die Artenfülle ist unermesslich, denn anders als im Wirtschaftswald bleibt abgestorbenes Holz am Boden liegen, Lebensraum für zahllose Insekten. Singvögel wissen diese Nahrungsfülle zu schätzen, überall aus den Büschen erklingt lautstark ihr Gesang. Doch der Reichtum an Leben hat noch einen anderen Grund. Bialowieza ist ein stetiger Wechsel zwischen trocken und nass. Versumpfte Stellen wechseln zu höher gelegenen Inseln und werden doch bald schon wieder von undurchdringlichen Kiefernmooren und Bachtälern abgelöst. So ist es nicht verwunderlich, dass die abwechslungsreiche Wildnis sogar zur Heimat besonders scheuer Tiere geworden. Wölfe und Luchse gehen im Dickicht auf die Jagd, spähen nach Wildschweinen, Rehen und Hirschen. Und wie Wesen aus einer anderen Zeit durchstreifen noch heute Wisente den großen Wald. Bialowieza mit seiner Lebensfülle ist einzigartig in Europa, es ist der letzte, noch existierende Tieflandsurwald.