LogoSendung verpasst

nachtlinie: Von Moral und Haltung

vom 04.11.2024

nachtlinie: Von Moral und HaltungHier klicken um das Video abzuspielen
Eine Tram als Studio und die nächtliche Stadt als Kulisse machen den Charme der "nachtlinie" aus. Ganz nah am Menschen. Während der Tramfahrt tauscht sich Andreas Bönte mit seinen Gästen in abendlicher Atmosphäre über Gesellschaft, Wissenschaft und Philos
Sender:
BR
Sendedatum:
04.11.2024
Länge:
29 min
Aufrufe:
12

Weitere Folgen

29 min

nachtlinie: Die Chirurgin

10.03.2025 | BR

Als Chefärztin der evangelischen Agaplesion-Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im mittelhessischen Gießen hat Prof. Katja Schlosser täglich mit Menschen zu tun. Viele ihrer Patienten haben Ängste vor einem operativen Eingriff und manche kämpfen um ihr Leben. Die fachliche Expertise vorausgesetzt, sei eine entscheidende Grundvoraussetzung für den Arzt-Beruf, den Menschen zu sehen und nicht nur den medizinischen Fall: „Wenn man an einen Punkt kommt, an dem einem der Mensch egal ist, muss man raus aus dem Beruf“, sagt Katja Schlosser. Dass es verhältnismäßig wenig Frauen in der Chirurgie und noch weniger in dort leitenden Funktionen gibt, möchte Katja Schlosser ändern. Sie selbst hatte ein Schlüsselerlebnis vor vielen Jahren: Obwohl sie von allen Mitbewerbern die höchste Qualifikation hatte, wurde sie bei einer Bewerbung auf eine Chefarztstelle nicht in die engere Auswahl genommen. Der Geschäftsführer antwortete auf ihre Frage, wie sich das erklären ließe, dass man ihr die Stelle nicht zugetraut habe. Von diesem Moment an setzte Katja Schlosser sich mit dem Thema Machtstrukturen in Institutionen auseinander, wurde Chefärztin und ist heute auch ärztliche Direktorin. Um mit jungen Ärztinnen über solche und andere Hürden zu sprechen, Strukturen zu dechiffrieren, aber auch um sich über Fachthemen auszutauschen, hat Prof. Katja Schlosser den Verein "Die Chirurginnen e.V.“ gegründet, der inzwischen über 2000 Mitglieder im deutschsprachigen Raum hat. Mit Andreas Bönte spricht Katja Schlosser unter anderem darüber, weshalb Vernetzung so wichtig ist, wie man Vorbilder schafft, um den Nachwuchs zu fördern, und was der Bienenstock in ihrem Garten mit ihrem Beruf zu tun hat.

43 min

nachtlinie: Der Abschied

30.12.2024 | BR

Ende April 2025 verlässt Andreas Bönte nach vier Jahrzehnten den Bayerischen Rundfunk und geht in den Ruhestand. Er hat die "nachtlinie“ nicht nur entwickelt, sondern war zugleich mehr als 17 Jahre lang Kopf und Gesicht der Sendereihe. Daher verabschiedet sich die "nachtlinie“ zum Jahresende – nach 507 Sendungen seit dem Sendestart am 11.10.2007. Als Programmverantwortlicher und Moderator ist es Andreas Bönte gewohnt, die Fäden in der Hand zu halten. In den ersten "nachtlinien“ hat er seine Gäste überrascht. Dass sein Team den Spieß umdrehen und ihn überraschen würde, das hätte sich der Moderator nicht träumen lassen. Doch die Redaktion konnte ihn überzeugen, sich auf eine Überraschungssendung einzulassen. Und so begannen die umfangreichen Vorbereitungen zur letzten Fahrt der "nachtlinie“. Damit Andreas Bönte den Überraschungsgästen am Drehtag nicht begegnen würde, war eine komplexe zeitliche wie auch logistische Koordination vonnöten. Und alle hielten dicht. Die Gäste der letzten Sendung in dem fahrenden Studio sind keine Unbekannten. Sie alle begleiteten Andreas Bönte bereits in früheren Sendungen bei einem nächtlichen Gespräch in der Tram. Die Chiemgauer Kultband LaBrassBanda macht den Anfang in der Überraschungssendung. Nicht zufällig ist sie durch die Redaktion gewählt, denn 2009, damals noch zu Beginn ihrer Karriere, waren die Musiker zum ersten Mal in der "nachtlinie“ und haben bei Andreas Bönte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach dem musikalischen Einstieg folgt ein kulinarischer Teil, für den die Redaktion die aus Israel stammende Köchin Haya Molcho mit dem türkischstämmigen Schauspieler und Hobbykoch Adnan Maral zusammengebracht hat. Sie servieren Andreas Bönte Spezialitäten aus ihren Kulturen und erinnern sich gemeinsam an ihre früheren Begegnungen. Höhepunkt der Sendung ist schließlich ein Interview des beliebten Moderators mit "sich selbst“. Hinter dem Alter Ego des Moderators verbirgt sich der Kabarettist Wolfgang Krebs, der für seine scharfsinnigen Parodien bayerischer Politiker bekannt ist. Welche Momente aus 17 Jahren "nachtlinie“ sind Andreas Bönte in besonderer Erinnerung geblieben? Was hat er für seinen Ruhestand geplant? Und wie fühlt es sich an, in der eigenen Sendung Talkgast zu sein? Das verrät der Moderator bei der letzten Fahrt der "nachtlinie“.

28 min

nachtlinie: Im Gespräch: Dr. Ludwig Spaenle

16.12.2024 | BR

Der Münchner Historiker und Theologe Dr. Ludwig Spaenle ist seit rund 50 Jahren politisch aktiv, unter anderem im CSU-Parteivorstand und als Mitglied des Landtags. Er war bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus sowie für Wissenschaft und Kunst. Seit 2018 ist er der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe. Einerseits lebten jüdische Menschen auch in Bayern seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in Angst, "die Hemmschwelle, Judenhass zu verbreiten", sei "dramatisch abgesenkt", beobachtet Ludwig Spaenle und bezieht klar Stellung: „Wenn Juden angegangen werden, ganz gleich, welcher Nationalität und aus welchem Grund, dann muss eine freie Gesellschaft zusammenstehen.“ Andererseits stimmt ihn optimistisch, mit wie viel ehrenamtlichem Engagement zum Beispiel jüdisches Erbe in verschiedenen bayerischen Kommunen aufgearbeitet und zugänglich gemacht wird. Wichtig ist für ihn darüber hinaus, Judentum hierzulande nicht immer nur historisch zu betrachten, sondern Begegnung mit jüdischen Menschen und heute gelebter jüdischer Kultur zu ermöglichen. Bei Andreas Bönte in der "nachtlinie" erläutert Dr. Ludwig Spaenle, warum er dafür plädiert, den Schutz von Jüdinnen und Juden als Staatsziel zu verankern, und warum ihm die Geschichte der "Jeckes" am Herzen liegt, derjenigen deutschen Juden, die seit den 1920er und 1930er Jahren nach Palästina emigrierten.

29 min

nachtlinie: Von den Tiefen der Meere

11.11.2024 | BR

Seit Ende 2017 leitet Antje Boetius das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Nun zieht es die mehrfach ausgezeichnete Meeresbiologin in die USA. In der „nachtlinie“ spricht sie über diesen Wechsel und gibt Einblick in ihre vielseitige Forschungsarbeit. Sie gilt als Deutschlands bekannteste Meeresbiologin und eine der einflussreichsten Wissenschaftlerinnen weltweit. Seit mehr als 30 Jahren erforscht Prof. Dr. Antje Boetius die Tiefen der Meere und die Polarregionen und beteiligte sich an rund 50 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen. Der Einfluss der Ozeane auf das Klima und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ökosysteme der Meere und Polarregionen sind zentrale Themen ihrer Arbeit. Als wissenschaftliche Direktorin hat die Tiefsee- und Polarforscherin das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), in den vergangenen sieben Jahren maßgeblich geprägt. Darüber hinaus ist sie Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen und Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. Antje Boetius brennt für ihre Forschung und berichtet mit Leidenschaft darüber. Wie nur wenigen gelingt es ihr, hochkomplexe Forschungsthemen klar und verständlich zu vermitteln und auch die Kleinsten für die Geheimnisse der Meere zu begeistern. Wissenschaftliche Ergebnisse in die Öffentlichkeit zu tragen und einen Dialog darüber anzustoßen, ist ihr ein besonderes Anliegen. Immer wieder nutzt sie die Gelegenheit, Gesellschaft und Politik für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Im Frühjahr 2025 wird die Meeresbiologin nun Präsidentin eines der international renommiertesten Institute für Ozeanforschung und marine Technologien: des Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Was hat sie zu diesem Wechsel bewogen? Welche Entdeckungen hat sie bei ihren Expeditionen gemacht? Wie wirkt sich das Schmelzen des antarktischen Eisschilds auf das Klima, die Umwelt und unser Leben aus? Und wie kann man trotz Klimawandels optimistisch bleiben? Darüber spricht Antje Boetius bei Andreas Bönte in der "nachtlinie".

29 min

nachtlinie: Im Gespräch: Israels Generalkonsulin

07.10.2024 | BR

Seit mehr als 30 Jahren ist Talya Lador-Fresher im diplomatischen Dienst für ihr Heimatland Israel tätig – unter anderem in Jamaika, New York, London, Paris und Wien. Deutschland ist für sie kein Einsatzort wie jeder andere, denn ihre Eltern wurden hier geboren. Ihr Amt als Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland in München hatte die Diplomatin erst wenige Wochen vor dem Überfall der Hamas angetreten. Vor allem in den Bereichen Kultur, Jugendaustausch, Wissenschaft, Wirtschaft und Klimaschutz hatte sie sich viel vorgenommen. Doch die Ereignisse des 7. Oktober 2023 veränderten schlagartig ihre Pläne und ihr Leben. Seitdem erklärt Talya Lador-Fresher immer wieder die Lage in ihrem Heimatland und wirbt um Solidarität. In Deutschland sind die Haltungen zur aktuellen Lage im Nahen Osten unterschiedlich. Während die offizielle Politik und viele Organisationen ihre Solidarität mit Israel bekunden, gibt es etwa unter Intellektuellen auch kritische Stimmen, nehmen Antisemitismus und Hass auf Israel zu. Am 5. September, dem 52. Jahrestag des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft in München, vereitelte die Polizei einen Anschlag auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum München. Wie hat der Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 das Leben der Generalkonsulin und ihrer Landsleute verändert? Wie beurteilt die Diplomatin die Stimmung in Israel und Deutschland? Und was verbindet sie mit Deutschland? Darüber spricht Andreas Bönte mit Talya Lador-Fresher in der "nachtlinie".