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MDR Zeitreise: Wo andere gehen, kommen wir!: Raumpioniere landen in der Lausitz

vom 24.03.2024

MDR Zeitreise: Wo andere gehen, kommen wir!: Raumpioniere landen in der LausitzHier klicken um das Video abzuspielen
Die Gegend, in der Franziska Stölzel aufgewachsen ist, gibt es drei Mal: einsam und idyllisch, dann laut und voll, dann wieder einsam, vielleicht sogar ein bisschen traurig. Die Lausitz hat den Strukturwandel mehrfach erlebt. Vor der Braunkohle bäuerliches Heideland, schießt hier mit der vergangenen Jahrhundertwende eine Industrielandschaft aus dem Boden. Mit der Braunkohle kommen die Arbeiter, mit den Arbeitern die Familien. 1989 ist Weißwasser eine der jüngsten Städte der DDR. Heute ist das Durchschnittsalter der Lausitzer unter den höchsten der gesamten Bundesrepublik. Die Mauer fiel. Die Jungen gingen. Auch Franziska Stölzel zog aus Weißwasser in den Westen. Doch sie ist zurückgekommen, um der Region ihrer Kindheit wieder Leben einzuhauchen. Sie ist ein Raumpionier geworden. In der "MDR Zeitreise" besuchen wir Raumpioniere: Was tun sie? Warum? Und vor allem mit welchem Ergebnis? Goedelen Matthyssen stellte eine belgische Schokoladenfabrik an eine Tagebaukante. Antje Schadow eröffnete ein Kino in einer Bäckerei. Und natürlich Franziska Stölzel, die den sozialen Wandel in Brasilien studieren wollte und feststellte, dass sie den sozialen Wandel auch sehr gut in der Lausitz studieren kann. Was treibt sie alle aufs platte Land? Und was heißt das dann für ebendieses Land?
Sender:
mdr
Sendedatum:
24.03.2024
Länge:
30 min
Aufrufe:
40

Weitere Folgen

29 min

MDR Zeitreise: Wie das Haustier zum Familienmitglied wurde

09.02.2025 | mdr

In fast jedem zweiten Haushalt lebt ein Tier. Hund, Katze, Vogel und Co. sind für die Halterinnen und Halter oft ein vollwertiges Familienmitglied. Dabei wurden Tiere über hunderte Jahre hinweg fast ausschließlich zum Verzehr gehalten. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts kam es langsam in Mode, vor allem Hunde als Gefährten anzusehen. Tierärzte erlebten während der letzten 50 Jahre einen Paradigmenwechsel - In den 70iger Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, bei Kleintieren wie beispielsweise Kaninchen einen Ultraschall zu machen oder Blut abzunehmen. Heute werden hohe Summen für Behandlungen bezahlt, damit der vierbeinige Liebling überlebt. Hund, Katze, Vogel und Co. sind für die Halterinnen und Halter zum vollwertigen Familienmitglied geworden. In sozialistischen Zeiten waren Kaninchen, Bienen und Hühner Nutztiere, um Versorgungslücken zuschließen. Jedes Fell wurde verwertet. "MDR Zeitreise" traf in Leipzig und Chemnitz die beiden ehemaligen Züchter Egon Uhlig und Bettina Wiedemann sowie den Kürschnermeister Horst-Uwe Bönisch. Sie erzählen vom Pelz- Boom, aber auch vom Zusammenbruch nach der Wende. Die Historikerin Anett Laue hat das "sozialistische Tier" erforscht und beantwortet unter anderem die Frage, warum Haustierhaltung in der DDR zunächst offiziell nicht erwünscht war. Wir blicken außerdem zurück in die Zeit, als im Nationalsozialismus das erste Reichstierschutzgesetz verabschiedet wurde. Der Magdeburger Autor Jan Mohnhaupt zeigt auf, wie perfide in der Nazi- Diktatur Tiere für Propagandazwecke missbraucht wurden. Allen voran der deutsche Schäferhund, der seither als Rasse - Ikone gilt. Noch heute ist die älteste Hunderasse, die schon seit 1899 gezüchtet wird, mit Vorurteilen belastet. Familie Meyer aus Sachsen züchtet Schäferhunde in dritter Generation und wir erleben die Tiere bei Ihnen als Teil der Familie mit Kindern.

30 min

MDR Zeitreise: Brücken bauen gegen Hass - Wie Erfahrungen aus dem Herbst 89 helfen

10.11.2024 | mdr

Wer sich die letzten Jahrzehnte der Debatte um Ost und West, um Einheit und ostdeutsche Erinnerungskultur anschaut, stellt fest: Die Perspektive der einen, die daran erinnern, dass eine Diktatur abgeschüttelt wurde, ist kaum noch vereinbar mit der omnipräsenten Erzählung von den dramatischen Nachwendejahren, die die Diktatur von einst in ein milderes Licht taucht. Die MDR Zeitreise spricht mit dem ostdeutschen Star-Soziologe Steffen Mau. Er resümiert, dass viele derjenigen, die biografisch den größeren Abstand zur DDR haben, die ostdeutsche Identität in Abgrenzung zur westdeutschen weitaus vehementer betonen als die Generationen davor. Und es geht nicht nur um Identitäten und Verwurzelung. Mit der Parole "Der Osten ist anders" machen einige auch Politik und benutzen das Label "Ostdeutschland" in einem vermeintlichen Kulturkampf. Doch es gibt Menschen, wie Tely Büchner, die dieser Spaltung entgegentreten wollen. Sie greift dabei auch auf ihre persönlichen Erfahrungen im Herbst 89 zurück, als sie mit dazu aufrief, die Stasi-Zentrale in Erfurt zu besetzen. Eines ihrer wichtigsten Projekte: die Reaktivierung des Theaters von Erfurt. Dass dieser Ort geschlossen wurde, Erfurt als einzige Landeshauptstadt auf das darstellende Spiel und die Bühne als Ort der Begegnung und des Diskurses verzichtete, hat sie und viele in der Stadt nicht nur wütend, sondern vor allem kreativ werden lassen. Oder die Ethnologin Juliane Stückrad - sie erlebte die Wendetage in Eisenach als Teenie. Im Zuge ihrer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Verlusterfahrungen, Wut und Protestkultur Anfang der Nullerjahre in Brandenburg, nutzte sie auch ihre eigene Erinnerung an diese Zeit. Beide Frauen erleben etwas, was sie stärkt: Sie setzten sich für Projekte ein, deren Entstehung und Erhalt. Und merken, dass es sich trotz widrigster Bedingungen lohnt, hartnäckig zu bleiben, einer Vision und Idee zu folgen. So können Werte der Demokratie, offene Räume und Diversität gefestigt werden. "MDR Zeitreise" trifft diese und andere engagierten Frauen und erfährt, wie positiv sich das "Tun" und "Machen" auf das persönliche Glück auswirkt und welche wichtige Rolle dabei die Aufbruchsstimmung der Wendezeit spielt.

29 min

MDR Zeitreise: Schicksalswahl Thüringen - kann sich Geschichte wiederholen?

25.08.2024 | mdr

Am 1.September 2024 wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. In den Umfragen führen seit Monaten die Rechtspopulisten von der AfD, angeführt von ihrem Landes-Chef Björn Höcke. Was folgt, wenn die AfD stärkste Kraft in Thüringen wird? Schon einmal, vor einhundert Jahren, gab es eine sogenannte Schicksalswahl in Thüringen. Damals traten bürgerliche und konservative Parteien mit dem Ziel an, die Linksregierung von KPD und SPD abzulösen. Doch die Wahl am 10. Februar 1924 brachte keine absolute Mehrheit für die im "Thüringer Ordnungsbund" zusammengeschlossenen bürgerlichen Parteien. Um dennoch eine Regierung stellen zu können, ließ sich der Bund von der "Vereinigten Völkischen Liste" tolerieren, einer antisemitischen Partei, der auch Mitglieder der nach dem Hitlerputsch verbotenen NSDAP angehörten. Dies hatte massive Folgen in Thüringen: Der Antisemit Artur Dinter leitete damals die "Vereinigte Völkische Liste". Er forderte: in das Kabinett dürfen nur "arische Männer" aufgenommen werden. Der liberale Eduard Rosenthal, Jura-Professor in Jena, wurde gezwungen, sein Landtagsmandat niederzulegen. Der von der SPD entsandte Landesbankpräsident Walter Loeb trat zurück. Nur einen Monat nach der Wahl wurde auf Dinters Betreiben im März 1924 das Verbot der NSDAP aufgehoben. Im restlichen Deutschland war das erst im Februar 1925 der Fall. Dem als "jüdisch unterwandert" geltenden Bauhaus wurden 50% der Mittel gestrichen, sodass es sich zum Umzug nach Dessau genötigt sah. Der Jenaer Historiker Andreas Braune sieht auch heute vergleichbare Entwicklungen, wenn Björn Höcke fordert, man müsse den Ideologiestaat zurückdrängen. "Wenn die Rechten dann erst einmal an der Macht sind, werden sie alles dafür tun, sozusagen eine Gegenöffentlichkeit, eine Gegen-Zivilgesellschaft in ihrem Sinne aufzubauen.", so Braune. Dagegen versucht der Weimarer Verein "Distanz e.V." anzukämpfen. Peer Wiechmann leitet den Verein. Er und seine Mitstreiter gehen an Schulen, wenn es dort von Schülern antisemitisches oder rechtsradikales Verhalten gibt. Die Lage heute ist eine andere als 1924, glaubt Wiechmann, die Demokratie ist gefestigter. Trotzdem ist sie wieder von rechts bedroht. Damit sie nicht fällt, machen er und seine Leute vom Verein mit ihrer Arbeit weiter. Ebenso wie Jens-Christian Wagner von der Gedenkstätte Buchenwald, der AfD-Politikern Hausverbot für das Gelände des früheren Konzentrationslagers erteilt hat. Die forderten daraufhin seine Absetzung. Das schreckt Wagner nicht. Im Interview mit der "MDR Zeitreise" attestiert er Björn Höcke ein völkisches Konzept wie die Nationalsozialisten zu verfolgen. "Wir wissen, zu welchen Folgen das geführt hat im Nationalsozialismus. Deshalb sollten wir da sehr wachsam sein.", so Wagner.

27 min

MDR Zeitreise: Ich möchte nicht Mutter sein!

16.06.2024 | mdr

„Du bist eine Frau, Du hast eine Aufgabe!“ so fasst Susanne aus Leipzig zusammen, was sie zu hören bekommt, seit sie beschlossen hat: sie will keine Kinder haben. „Du hast einen Uterus, nutze ihn!“ Ein unerhörter Satz. Oder ist es unerhört, nicht für Nachwuchs zu sorgen? In einem Land dessen Bevölkerung immer älter wird, bleibt jede fünfte Frau kinderlos. Ein Teil davon vollkommen bewusst. Welche Gründe bringen Frau in Deutschland dazu, sich gegen die Mutterrolle zu entscheiden? Welche Rolle spielen Faktoren wie Kriege, Umweltzerstörung oder Bevölkerungswachstum, Karriere oder Kitaplatz? Welche Hürden müssen bewusst kinderlose Frauen in der Gesellschaft nehmen? Und woher kommt eigentlich das Bild der Frau als Mutter und wie hat es sich über die Jahrhunderte gewandelt? In der MDR ZEITREISE begleiten wir junge Frauen, die sich bewusst dafür entschieden haben, kinderfrei zu leben. Wir blicken zurück auf Jahrhunderte, in denen eine Frau ohne Kinder für die Gesellschaft als wertlos galt, auf Jahrzehnte, in denen zwei deutsche Saaten auf unterschiedliche Weise um Nachwuchs kämpften und wir blicken in die Gegenwart. Was hat sich verändert? Wer entscheidet heute über die Familienplanung? Und was bedeutet das für unser Land? Geschichte erklärt die Gegenwart, wir erklären Geschichte. "MDR-Zeitreise" - von den Rätseln der Vergangenheit zu aktuellen Debatten. Herausfordernde Fragestellungen, neue Erzählperspektiven und ungewöhnliche Details machen die "MDR ZEITREISE" relevant und aktuell.

30 min

MDR Zeitreise: Zwischen Sowjets und Amerikanern – Kriegsende in Mitteldeutschland

05.05.2024 | mdr

Mitteldeutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges. Von Osten kämpft sich die Rote Armee vor, von Westen die U.S. Army. Tausende Zivilisten, vor allem aber Wehrmachtsangehörige fliehen Richtung Westen. Sie wollen auf keinen Fall in sowjetische Gefangenschaft. Vor diesem Hintergrund spielt sich 1945, in den letzten Tagen des Krieges im östlichen Vogtland eine unglaubliche Geschichte ab: Sergeant Stafford, ein Unteroffizier der 3. US-Armee gibt sich als Offizier aus und schafft es, einen deutschen General frühzeitig zur Kapitulation zu bewegen. Tausenden Soldaten könnte er damit das Leben gerettet haben. Ab dem 07. Mai ziehen 15 Generäle und zehntausende deutscher Soldaten mitsamt ihrer Kriegstechnik in amerikanische Gefangenschaft. Die MDR-Zeitreise spricht mit dem Berliner Historiker Ulrich Koch, der die Geschichte des Staff-Sergeant Stafford seit Jahren erforscht. Die Sendung widmet sich außerdem den Ereignissen an der Elbe in Tangermünde im Mai 1945 und warum tausende Angehörige der zerschlagenen Armee Wenck ans westliche Ufer wollten. Ein weiterer Schwerpunkt: Der Mythos von der Freien Republik Schwarzenberg. Was geschah wirklich in dem im Mai 1945 weder von den amerikanischen noch von den russischen Streitkräften besetzten Landkreis im Westerzgebirge? Geschichte erklärt die Gegenwart. Wir erklären Geschichte. In neuen Folgen des Erfolgsformats geht Moderatorin Janett Eger am Sonntagabend auf "MDR ZEITREISE". Spannende Gegenwartsfragen in historischer Perspektive - gründlich recherchiert und packend erzählt, nah dran an interessanten Protagonisten. "MDR-Zeitreise" - das ist Zeitgeschichte im besten Sinne, von den Rätseln der Vergangenheit zur historischen Dimension aktueller Debatten. Herausfordernde Fragestellungen, neue Erzählperspektiven und ungewöhnliche Details machen die "MDR ZEITREISE" relevant und aktuell.